EYMERT-JAN GOOSENS Monumente des Friedens in den Niederlanden |
I. Das Amsterdamer Rathaus
"Friede sei in Euren Hütten; Gesundheit in Euren Palästen." Dieses Motto zierte das Büchlein "Olyfkrans der Vreede", das 1649 erschien und in dem die Amsterdamer Festlichkeiten anläßlich des Friedens von Münster festgehalten wurden. [1] Aus dem Band wird deutlich, daß auch einige Gedichte auf den Frieden geschrieben und vorgetragen wurden. Die Dichter präsentierten den Frieden als einen Triumph für Amsterdam, dessen Abgesandte in Münster den Einfluß des Statthalters Friedrich Heinrich einzuschränken gewußt hatten. Der internationale Handel, durch den die Stadt in kurzer Zeit zu ungekannter Blüte gelangt war, wurde in Münster gesichert, und die Blockade der Schelde vor dem Hafen von Antwerpen, dem wichtigsten Konkurrenten, blieb aufrechterhalten.
Zwei Gedichte der Sammlung sind außer dem Frieden auch den Plänen für ein neues Rathaus gewidmet, mit dem Amsterdam seinen Platz unter den bedeutendsten europäischen Städten betonen wollte. Vom zu erbauenden Rathaus waren zu jenem Zeitpunkt nur die Rammpfähle, einige Entwurfszeichnungen und ein hölzernes Modell zu sehen, aber die Dichter des Büchleins, unter ihnen Joost van den Vondel und Reyer Anslo, rühmten das zukünftige Verwaltungszentrum, als ob es schon erbaut sei. Anslo gab einem seiner Gedichte im "Olyfkrans" den vielsagenden Titel "Het Gekroonde Amsterdam", mit dem er dem allgemein herrschenden Gefühl Ausdruck verlieh, daß mit dem Bau des Rathauses ein Goldenes Zeitalter angebrochen sei. Durch die Beendigung des Krieges gab es wieder finanziellen Spielraum für solche großartigen Projekte. Als während des Baus des neuen Rathauses das alte im Juli des Jahres 1652 abbrannte, berichtete die Zeitung "De Hollantze Mercurius", daß dies so schlimm nicht sei, weil "[...] eine berühmte Stadt nicht länger ein Gerichtsgebäude aus Holz, sondern ein Kapitol aus Marmor verdiene [...]." [2] Ein neues Rathaus sollte die schnell gestiegene Bedeutung Amsterdams als Zentrum eines auf dem freien Handel basierenden Weltreichs zum Ausdruck bringen.
Der Neubau wurde jedoch nicht allein wegen des gestiegenen Prestiges der Stadt errichtet: Es gab auch einen praktischen Grund. Wegen der steigenden Einwohnerzahlen - in einem Jahrhundert versechsfachte sich die Bevölkerung - wurden in kurzer Zeit immer neue Abteilungen eingerichtet, die im Rathaus untergebracht werden mußten. [3] Dem traditionellen Schultheiß, den Schöffen, Schatzmeistern, Waisenmeistern und Bürgermeistern wurden, um den Arbeitsdruck zu verringern, verschiedene Abteilungen beigefügt, wie ein Amt für Eheschließungsangelegenheiten, eine Schatzkammer und ein Versicherungsamt. All diese Ämter wurden in angrenzenden Gebäuden untergebracht, wodurch das gesamte Rathaus immer unübersichtlicher wurde und eher einem amtlichen Tollhaus glich als einem gut funktionierenden Verwaltungssitz. Das neue Rathaus sollte deshalb ein übersichtliches Verwaltungszentrum werden, in dem die verschiedenen Funktionen deutlich zu unterscheiden waren. Daneben sollte auch die Hierarchie der an der Römischen Republik inspirierten Stadtregierung ausgedrückt werden. War das Römische Reich zu Zeiten der Republik nicht ein Höhepunkt administrativen Erfolgs gewesen und somit das erstrebenswerteste aller Vorbilder? Ein Amsterdamer Stadtchronist schrieb 1662: "In Rom wurde die bürgermeisterliche Regierung für die beste erachtet [...], denn die königlichen und die fürstlichen Mächte unterdrückten die Wohlfahrt der bürgerlichen Stände zu sehr. [...] die Bürgermeister, Schöffen und anderen Räte setzen sich aus den Besten, Reichsten, Angesehensten und Trefflichsten des Volkes zusammen, und dies ist die heilsamste und nützlichste Regierung für die Wohlfahrt einer Stadt und eines Landes." [4]
Der Entwurf des neuen Rathauses hat sein Gesicht in der dem Frieden von Münster vorangehenden Zeit erhalten. Mit den Friedensverhandlungen, die ab 1646 stattfanden, bekam das Projekt erst eine reelle Erfolgschance. Bevor wir nun die Schöpfung des Architekten Jacob van Campen besprechen, gehen wir in der Geschichte zurück, um zu sehen, was der Grundsteinlegung im Friedensjahr 1648 voranging.
2. Die Baupläne
Der früheste erhaltene Bericht über die Planungen der Stadtregierung zum Bau eines neuen Rathauses stammt aus dem Jahr 1639. Er ist in Band 17 der Resolutionsbücher des damaligen Stadtrates, des Amsterdamer Magistrats, zu finden. Die Regierung stellte fest, daß "[...] also das Rathaus an vielen Stellen recht baufällig ist, so sehr, daß zur einen oder anderen Zeit ein Unglück dadurch befürchtet werden muß, falls man nicht beschließt, anstelle desselben ein neues zu errichten [...]." [5] Der schlechte Zustand des alten Rathauses war 1639 also ein wichtiger Beweggrund. Vom Frieden war damals noch lange nicht die Rede, geschweige denn von einem Rathausentwurf, in dem der Friede als Thema vorkam. Jedoch entstand in jenen Jahren ein immer weitreichenderer Konsens zur Beendigung des Krieges. Ab 1630 befürwortete vor allem Amsterdam, das Handelszentrum des Landes, eine Friedenspolitik. Man begriff sehr wohl, daß nicht durch Aufrechterhaltung eines geldverschlingenden Krieges, sondern durch friedliche Handelskontakte die Wohlfahrt zum Greifen nahe rückte. Die Stadt stand anfänglich allein mit ihren Bestrebungen: Andere Städte und Provinzen, aber auch Statthalter Friedrich Heinrich wollten keinen Frieden. Auch die Generalstaaten wollten den Krieg fortführen. [6] Die Zahl der Befürworter des Friedens nahm jedoch immer mehr zu, vor allem als Ende der dreißiger Jahre die Grenzen der Republik beinahe überall gesichert waren. Viele waren dann auch erleichtert, als in Münster die Friedensverhandlungen begannen. Zwischen 1639 und der Grundsteinlegung des Rathauses 1648 gab es eine unbekannte Anzahl von Entwürfen. [7] Die Auswahl des Entwurfs, und besonders der Größe, des Aussehens und der Aufteilung des neuen Rathauses wurde gewiß nicht übers Knie gebrochen. In den Stadtrechnungen tauchen die Namen von Pieter Post [8], Philips Vingboons und Jacob van Campen auf. Bei der Ausschreibung hat auch eine Reihe von unbekannten Architekten, unter denen sich ein Architekt mit den Initialen S.C.(oder G.)L. befand, eine Rolle gespielt. [9] Von den vielen Entwürfen kennen wir außer den Arbeiten van Campens nur noch den von Vingboons und dem anonymen S.C.L. Trotz aller Dokumente, Entwurfszeichnungen und -stiche sowie den Rechnungen bleiben noch viele Fragen unbeantwortet. Welchen Anforderungen mußten beispielsweise die Entwürfe genügen? Aus einer Profilskizze und einem Ratsbeschluß kennen wir nur die geforderte Breite und Länge der Fundamente. Weiter ist keine Korrespondenz oder irgendein ein anderes Dokument des Auftraggebers und der konkurrierenden Architekten erhalten. Diese Informationen sind vermutlich 1652 beim Brand des alten Rathauses verlorengegangen. In einer Zeitung, die nach dem Brand erschien, wird berichtet, daß ein Mann aus dem brennenden Gebäude "bergeweise Papiere und Register" aus dem Fenster warf. [10]
Aus dem Material, das jetzt noch vorhanden ist, sind aber einige Bedingungen der Stadtregierung ableitbar, unter anderem hinsichtlich des Baustils. Auffällig ist beispielsweise, daß alle Entwürfe von van Campen, Vingboons und des unbekannten Monogrammisten in klassizistischem Stil ausgeführt sind. Außerdem lassen sie fast symmetrische Grund- und Aufrisse erkennnen, ebenso wie über das Dach hinausragende Eckpavillons und einen Innenhof (oder -höfe), die unter anderem als Lichtschächte für die Räume und Galerien im zentralen Teil des Baukörpers dienen.
Die zur Verfügung stehenden Quellen machen deutlich, daß das neue Rathaus in jedem Fall grandios werden und auf berühmte Vorbilder aus der Antike zurückgreifen sollte. Die Bürgermeister und die Räte sollten sich wie ihre Vorgänger, die römischen Konsuln und Senatoren, als Regierende eines Weltreichs fühlen.
3. Der Beschluß
Am 18. Juni 1648, dreizehn Tage nach der Verkündung des Friedens, trat die vollzählige Stadtregierung zu einer wichtigen Beratung über das neu zu errichtende Rathaus zusammen. Aus der erhaltenen Schlußerklärung wissen wir, daß an jenem Tag das Startsignal für die Bauaktivitäten gegeben wurde: "und verstehen, daß man daraufhin mit aller Eile an die Arbeit gehen soll und dieselbe, so sehr es zuträglich ist, voranbringen soll." [11] Die Würfel waren gefallen, aber nicht ohne daß die früher gewählte Anlage des Gebäudes verändert wurde: "wenn man einem Werk von so hohen Kosten seinen vollkommenen Anspruch, Stand und sein Ansehen geben will, und um den Markt weiter zu vergrößern, soll die Fläche lieber in der Breite am Dam als in der Länge erweitert werden [...]" (Abb. 1). [12] Es wurde also beschlossen, das Gebäude statt in Längsrichtung in der Breite mit der Front zum Dam hin anzulegen. [13] Der Name des Architekten, dessen Entwurf hiermit übereinstimmt, erscheint in dem Dokument nicht, aber der Beschluß implizierte, daß der Auftrag an Jacob van Campen ging. Er war schließlich Urheber des einzigen Plans mit einer verbreiterten Fassade. Die Entwurfszeichnungen van Campens, die nahezu unmittelbar nach ihrer Entstehung in Form von Stichen herausgegeben wurden, wurden nicht nur von den Räten bewundert, auch die Amsterdamer Dichter waren, wie bereits erwähnt, voll des Lobes (Abb. 2). Einer von ihnen, Anslo, ließ sich zu einem lyrischen Gedicht anregen, in dem sowohl van Campen als auch sein Entwurf himmelhoch gepriesen wurden:
"[...] Hier stondt het nieuw Stadthuis, getekent van te voren, Zoo geestig, dat het zou het kunstigst oog bekoren. Het dunk van Kampen nu niet langer vreemt te zijn, Al zag hy dikwils om, en zag geen menschen schijn. Wanneer hy, met hier op zijn zinnen scherp te scherpe, Was bezig om de schets van 't groot gevaart' ontwerpe, [...] hier mengtmen kunst in een." [14] |
In dem Gedicht äußerte Anslo die Vermutung, daß Amsterdam mit dem Gebäude die bedeutendste Stadt Europas werden würde. Von den von van Campen geschaffenen Zeichnungen, auf die der Dichter sein Urteil gründete, haben sieben dem Zahn der Zeit getrotzt. Außer um Baufachzeichnungen handelt es sich hier um zwei Entwurfsskizzen für die Gestaltung der um 1660 ausgeführten Giebelfelder und um einen Entwurf für einen Teil der Deckenausmalung der zentralen Halle des Gebäudes, dem Bürgersaal. [15]
Glücklicherweise kennen wir außer diesen Originalentwürfen auch viele nicht mehr erhaltene Entwurfszeichnungen. 1650 und 1661 erschienen nämlich zwei Stichserien mit von anderen Künstlern ausgearbeiteten Studien von van Campens Hand. [16] Die Stiche zeigen außer den Grundrissen auch die Fassaden des Gebäudes sowie einen Großteil des Interieurs. Sie geben eine gute Vorstellung des Gebäudes, wie es van Campen vor Augen gehabt haben muß, vom groben Aufriß und der Aufteilung bis hin zum kleinsten Detail (Abb. 2). Ein anderes interessantes Objekt hinsichtlich des im Entwurf ausgearbeiteten Friedensthemas ist das hölzerne Modell, das van Campen damals den Bürgermeistern zu Beurteilung vorlegte. Der plastische Schmuck, der darauf angebracht ist, bezieht sich auf den universellen Frieden. Zusammen mit allen Entwürfen auf Papier muß das Modell einen derartigen Eindruck gemacht haben, daß die Bauherren nach "[...] reiflicher Überlegung, aus vielen gezeichneten Papieren und Modellen, die würdigsten [...] auswählten, die von Iacob van Campen entworfen waren [...]." [17]
3. Der Grundstein
Bevor wir zu einer näheren Besprechung der Friedenssymbolik des Gebäudes kommen, widmen wir uns erst der Grundsteinlegung am 28. Oktober 1648 und dem Denkmal, das später aus diesem Anlaß errichtet wurde. Die silberne Kelle, mit der der Grundstein gelegt wurde, befindet sich im Historischen Museum Amsterdam. Seinerzeit wurde auch ein Stich gedruckt und eine Erinnerungsmünze geprägt. Zwei Glasmalereien unter anderem mit der spanischen Machtübergabe und den Familienwappen aller damaligen Bürgermeister wurden in der Oude Kerk angebracht. Um das Entstehungsjahr zu verewigen, ist später ein Denkmal in der "vierschaar", einem der Gerichtssäle, errichtet worden. Auf einem schwarzen Stein aus Marmor, einem sogenannten Prüfstein mit vergoldeter Inschrift, steht in Lebensgröße die Amsterdamer Stedemaagd (Abb. 3). An der Basis des Steins symbolisieren zwei Flußgötter die Amstel und das IJ, die beiden Flüsse, die an zwei Seiten des Gebäudes zusammenströmen. Der lateinische Text ist von Bürgermeister Cornelis de Graef verfaßt und betont die Bedeutung des Friedens von Münster für den Bau des Rathauses: "Am 29. Oktober 1648, in dem Jahr, in dem der Krieg beendet wurde, den die vereinigten niederdeutschen Völker mit den drei mächtigen Philipps, den Königen von Spanien, zu Lande und zur See in beinahe allen Teilen der Erde mehr als 80 Jahre lang geführt haben, nachdem die vaterländische Freiheit und Glaubensfreiheit gesichert waren, haben während der Regierung der vortrefflichen Bürgermeister Gerb. Pancras, Jac. de Graef, Sib. Valchenier, Pet. Schaep, Söhne und Blutsverwandte der Bürgermeister durch die Grundsteinlegung das Fundament für dieses Rathaus gelegt." [18]
Wie bereits erwähnt, hatten führende Dichter bei den Friedensfeierlichkeiten Gedichte auf den Frieden vorgetragen. Im "bouwzang" [="Baugesang"], den Vondel den "ersten Grundsteinlegern des Rathauses" widmete, schrieb er:
"De Pais ontsluit haer schatkist niet Op datze' onnozelen verkorte En groeje in 's nagebuurs verdriet: Zy weet ze nutter te besteden Dan om den stroopenden soldaet Te mesten, en geweer te smeden Tot tijtverdrijf van blinden Haet, Die hof en huizen leit in kolen; Zij sticht doorluchte kapitolen." [19] |
Vondel konstatiert befriedigt, daß eine neue Zeit angebrochen sei, in der die Schätze nicht länger an Krieg und Vernichtung verschwendet würden, sondern in Frieden wieder gebaut werden könne. Übrigens wurde nicht nur in Amsterdam ein Monument für den Frieden errichtet; auch in Den Haag, der Residenz des Statthalters, wurde zur Ehre des Friedens gebaut.
II. Der Oranje-Saal
Im Mai 1647 starb Friedrich Heinrich, der Statthalter, der anfangs noch Antwerpen erobern wollte, aber angesichts des Friedens seine Haltung änderte. Diesem Friedenshelden wurde neben den einflußreichen Amsterdamer Bürgermeistern alle Ehre in den Tableaux vivants zuteil, die im Juni 1648 auf dem Dam aufgeführt wurden (Abb. 4). Gleiches geschah auch in den "Leeuwendalers", dem Theaterstück Vondels, das auch in den "Olyfkrans" aufgenommen wurde. In Wirklichkeit stand es mit dem Verhältnis zwischen der Amsterdamer Stadtregierung und dem Prinzen nicht immer zum Besten: Beide sahen vor allem jeweils sich selbst als die treibende Kraft hinter dem Vertrag mit Spanien. [20] Friedrich Heinrich, weil die Republik der sieben vereinigten Provinzen auf seinen militärischen Erfolgen beruhte - er hatte den Spaniern viele Städte abgerungen -, und Amsterdam, weil diese als einflußreichste Stadt der Republik schon lange für den Frieden zugunsten des Handels plädiert hatte.
Die widersprüchlichen Belange des Statthalters und der größten Stadt des Landes, die sich vor allem auf die Frage konzentrierten, ob der Krieg fortgeführt werden sollte, waren nach dem Tod Friedrich Heinrichs gleichwohl vergeben und vergessen. In Vondels Gedicht "De getemde Mars. Op hope van den algemenen Vrede" (Der gezähmte Mars. In Hoffnung eines allgemeinen Friedens) aus dem Jahr 1647 wird das Verhältnis zwischen dem Statthalter und Amsterdam beim Zustandekommen des Friedens symbolisch angedeutet. Vondel schreibt: "O Amsterdamer aufrechte Friedensväter. Eure Weisheit half dem Oranier Schnüre zu flechten und Bande, in denen die Gewalt liegt, gezähmt [...]." [21] Die Ehre gebührt also Friedrich Heinrich, aber ohne den Einsatz der Amsterdamer Regierenden wäre Mars niemals bezähmt worden.
Es ist interessant, daß die unterschiedlichen Standpunkte Amsterdams und des statthalterlichen Hofes beide ihren Niederschlag in einem dem Frieden geweihten Monument fanden. Während die Stadt mit ihrem neuen Rathaus unterstreichen wollte, daß sie ein bedeutender Machtfaktor war und eine wichtige Rolle beim Friedensschluß gespielt hatte, wurde beinahe zur selben Zeit im Palast Huis ten Bosch ein Monument mit einer vergleichbaren Aussage konzipiert, jedoch mit Friedrich Heinrich in der Hauptrolle: der Oranje-Saal. Auffallend ist, daß Jacob van Campen auch dieses Haager Monument entwarf und somit nahezu gleichzeitig zwei Dekorationsprogramme ersann, in denen der Friede ein Hauptthema bildet. [22]
2. Die Pläne für den Oranje-Saal
Der Palast Huis ten Bosch wurde von van Campens Schüler Pieter Post 1645 als Sommerresidenz der Oranier entworfen. Amalia von Solms, Friedrich Heinrichs Gemahlin, ließ jedoch nach dessen Tod 1647 den zentralen Saal als Mausoleum für den "Friedenshelden" der Republik einrichten. Ihr Vorbild dabei war vielleicht das zwischen 1621 und 1625 von Rubens konzipierte und gemalte Interieur des Palais Luxembourg in Paris. Maria de Medici ließ als Witwe in diesem Palast ein mit Malereien dekoriertes Mausoleum für ihren verstorbenen Gatten Heinrich IV. errichten. Drei Mitarbeiter aus Rubens' Atelier, die an diesem Auftrag mitwirkten, waren später auch bei der Ausführung des Oranje-Saals beteiligt. [23] Zusammen mit Constantijn Huygens, dem Sekretär ihres Mannes, bestimmte die trauernde Witwe 1647, welche Stationen aus dem Leben des Prinzen zu sehen sein sollten. Van Campen wurde daraufhin mit dem Entwurf der passenden Kompositionen und der Aufsicht bei der Ausführung beauftragt. [24] Die Leinwände und Vertäfelungen aus sowohl nord- als auch südniederländischen Ateliers mußten wie Puzzlesteine zusammen ein geschlossenes Konzept bilden. [25]
Der Oranje-Saal im Palast Huis ten Bosch ist von oben bis unten mit Malereien ausgestattet, die auf die Geburt, das Leben, den Tod anspielen sowie die Apotheose Friedrich Heinrichs zeigen. Eine Reihe von Gemälden läßt deutlich werden, daß ohne die Siege des Prinzen die Anerkennung der Republik und der Friede von 1648 niemals zustande gekommen wären. Weil schon im Dezember 1646 die vorläufigen Bedingungen für den Friedensschluß akzeptiert worden waren, gab es seit jenem Jahr praktisch keinen Zweifel mehr am bevorstehenden Frieden. Aus diesem Grunde konnte schon 1647 der Friede als Thema in das Programm des Oranje-Saals aufgenommen werden. Außer dem Hauptwerk des Saals, dem "Triumph Friedrich Heinrichs" von Jacob Jordaens [26], ist im Kontext des Friedens vor allem die Nordwand von Bedeutung, in der Friedrich Heinrich als Statthalter geehrt wird. Sie ist aber nicht nur wegen der Anspielungen auf den Frieden wichtig, sondern auch wegen des enthaltenen Hinweises, der uns auf die Spur von van Campens Ideen für seinen zweiten monumentalen Auftrag aus jenen Jahren, das Rathaus von Amsterdam, führt.
3. Die Nordwand
Der Eingang zum Oranje-Saal ist Teil der dem Frieden geweihten Nordwand (Abb. 5). [27] Die Malerei auf der Tür verdeutlicht, daß man einen Friedenstempel betritt. Der 1651 von Christiaen van Couwenbergh ausgeführte Entwurf van Campens läßt erkennen, wie Minerva und Herkules mit enormer Kraftanstrengung die Tür des Tempels für eine Personifikation des Friedens öffnen. Die nackte Frau trägt eine Bürgerkrone mit Eichenblättern auf ihrem Kopf. In ihrer rechten Hand hält sie einen Olivenkranz, Symbol des Friedens, und in ihrer linken ein zweites Friedenssymbol, den Palmzweig. Der goldene Widerschein im Hintergrund verweist vermutlich auf die "aetas aurea" oder das Goldene Zeitalter, welches anbricht, wenn die Tür zum Frieden geöffnet wird. [28] Der illusionistische Charakter des gemalten Trompe-l'oeils einer Tür auf dem echten Eingang des Saals gibt den Ton an für die allegorische Perspektive, in der die Gemälde in der Nordwand des Saals zu betrachten sind.
In der untersten Zone mit den Gemälden sind links und rechts der Tür zweimal zwei Triumphzüge zu Ehren des Friedenshelden angebracht. Äußerst links ist ein 1648 von Pieter Soutman gemalter Zug von Menschen zu sehen. In der zweiten Szene links des Eingangs werden Tiere, Früchte, Waffen und Prunkgefäße dem höchsten römischen Gott, Jupiter, geopfert. Das Gemälde trägt die Signatur "P. d. Grebber 1650". Das weniger realistisch wirkende Gegenstück auf der anderen Seite der Tür stammt von der Hand Theodoor van Thuldens (1651). Dieser ehemalige Rubens-Schüler malte ebenfalls einen Triumphzug zu Ehren Friedrich Heinrichs. Äußerst rechts ist unter einem Gewölbe ein von van Campen selbst gemalter chaotischer Triumphzug zu sehen. Constantijn Huygens deutete diese Malerei in seiner Liste mit darzustellenden Themen als "Ost- und Westindische Gesandtschaften mit Geschenken." [29]
Die drei Gemälde über dem Eingang betonen die Verdienste des Staatsmannes. In der Mitte ist Friedrich Heinrich als Feldherr zu Pferd von Theodoor van Thulden (1651) abgebildet. In den beiden Listen mit Themen für den Oranje-Saal, die im Königlichen Hausarchiv in Den Haag aufbewahrt werden, wird dieses Gemälde beschrieben als "Der Moment, in dem seine Hoheit die Regierung der Vereinigten Provinz empfängt" und "Über der Tür: Zusammenkunft des französischen und des Generalstaaten-Heeres und seine Hoheit wird als Generalissimo anerkannt." [30] Links über den Wappen der sieben vereinigten Provinzen sind Putten zu sehen, die einen sogenannten Freiheitshut hochhalten, ein stets wiederkehrendes Symbol. Ein Pfeilbündel und sieben Löwen deuten nochmals auf die Provinzen hin. Der Feldherrenstab wird von der Holländischen Maagd, der Repräsentantin der Provinzen, dem Prinzen übergeben. [31] Im Gegensatz zu dieser friedlichen Tat ist rechts des Reiters zu sehen, wie die dargestellte Einheit der Provinzen bekämpft wird. Eine Fahne zeigt die Initialen Friedrich Heinrichs, eine zweite Fahne die Buchstaben SPQB, die nach römischem Vorbild für "Senatus Popolusque Batavus", für Regierung und Bevölkerung der Batavischen Republik stehen. Im 17. Jahrhundert wurde mit rückwirkender Gültigkeit eine eigene heroische Vergangenheit um das Batavische Altertum konstruiert, in dem die sieben Provinzen eine Einheit in ihrem Kampf gegen die Römer bildeten. [32] Links von diesem Gemälde ist zu erkennen, wie Friedrich Heinrich über die Weltmeere herrscht. Eine von van Campen geschriebene Notiz an den Maler Thomas Willeboirts Bosschaert, dem Maler dieses Werks, illustriert van Campens Arbeitsweise und erklärt zugleich, was auf dem Gemälde zu sehen ist: "Signor Willebors. Seesieg. Seine Hoheit steht gerüstet auf dem Wagen Neptuns, der ihm die Zügel in die Hand gibt. Die Pferde mit Muscheln und Austern sowie anderem Seegewächs in der Mähne hängend. In der Luft die Fortuna, die ihm eine Schiffskrone über das Haupt hält. Die Figuren 6 Fuß und 6 Daumen groß. Steht 16 Fuß über dem Boden. Alles Rheinländisches Maß". [33]
Rechts der Mitte befindet sich ein Gemälde von Gonzales Coques nach einem Entwurf von Abraham van Diepenbeeck. Auch zu diesem Gemälde ist ein Brief erhalten. In dem Werk ist Pallas Athene dargestellt, um die Weisheit und die strategische Fähigkeit des Prinzen zu betonen. [34] Neben Pallas Athene steht die in Weiß gehüllte Holländische Maagd, diesmal mit Lanze und Freiheitshut. Sie überträgt die statthalterliche Macht dem jugendlichen Wilhelm II. Mit diesem Gemälde wurde die Erblichkeit der Statthalterschaft von seiten der Oranier betont.
Für das Dekorationsprogramm des Oranje-Saals zog van Campen die "Iconologia" Cesare Ripas zu Rate, ein berühmtes Nachschlagewerk zur Geschichte und zu den visuellen Metaphern der Klassiker. Dieses Buch erschien zuerst 1593 in Rom und wurde oft nachgedruckt. 1644 wurde es ins Niederländische übersetzt, worauf eine große Nachfrage unter "Rednern, Poeten, Malern, Bildhauern, Zeichnern und allen anderen Kunstbewunderern und Liebhabern der Gelehrsamkeit und ehrlichen Wissenschaften" einsetzte. [35]
4. Der Friedenstempel
Die Botschaft der besprochenen Gemälde ist deutlich: Die persönlichen Verdienste Friedrich Heinrichs waren Grundlage des Friedens in der Republik. Daß dieser Friede als ein letztlich göttlicher oder himmlischer Friede zu verstehen ist, erkennt man an der Malerei, die all diese Szenen überwölbt. Nach van Campens schon früher erwähnter Liste ist hierdurch ausgedrückt, wie "Durch die Regierung seiner Hoheit [...] Kunst, Wissenschaft und Wohlfahrt aus dem Himmel" kommen. Im "Himmel" sehen wir den Tempel Salomons, den dieser als Haus Gottes auf Erden aus Dankbarkeit für den ihm geschenkten Frieden baute. Der Friedensfürst Salomon vereinigte in diesem Tempel Künste und Wissenschaften, die in Friedenszeiten zur Blüte gelangen. [36] Im Zentrum des bemalten Gewölbes ist Merkur, der Handelsgott, dargestellt und vor ihm Abundantia oder der Überfluß in Gestalt einer Frau mit einem Füllhorn, gefüllt mit Produkten des Ackerbaus, der in Kriegszeiten zugrunde gerichtet wird. [37] Merkur ist in dieser Darstellung analog zu Ripas Beschreibung wiedergegeben. [38] In seiner rechten Hand hält er den Schlangenstab, der das Ende allen Streits symbolisiert. Äußerst links schweben zwei Putten mit einem Kapitell der höchsten Ordnung, der korinthischen, in die Wolken hinein. [39] Die Malerei wird von einer nackten Frau mit Blumen im Haar und einer Palette mit Pinsel in ihrer Linken dargestellt. Ihre Rechte weist in symbolischer Geste hinüber zur Kunst der Bildhauerei in Gestalt einer Frau mit jener damals berühmten Skulptur des Herkules (heute in den Vatikanischen Museen). Zusammen repräsentieren sie die Kunst, die unter Merkur in Frieden und Glück zur Blüte gelangt. Von den Künsten ist die Architektur die wichtigste, wie aus dem Kapitell, den von zwei Frauen getragenen Turm und dem Gebäude auf einer Wolke im Hintergrund der Darstellung deutlich wird (Abb. 5). [40] Der runde Turm zeigt auffällige Ähnlichkeiten mit dem Turm des Rathauses von Amsterdam, wie wir ihn aus den Stichen kennen, die 1650 nach Zeichnungen von van Campen herausgegeben wurden. Vor allem die in Wirklichkeit niemals ausgeführten Skulpturen der acht Windrichtungen, aber auch die identischen Pilaster- und Bogenstrukturen fallen dabei auf. Auch die Festons unter dem Dachrand sind vergleichbar. Vielleicht hat van Campen bei der Ausführung eine seiner Skizzen für die Rathauskuppel benutzt. Dieser Eindruck wird noch durch das auf einer Wolke im Hintergrund befindliche klassizistische Gebäude verstärkt, das stark dem Amsterdamer Rathaus gleicht. Nur die Kuppel, hier mit herauskragenden Stützpfeilern, ist anders. [41]
Das Gebäude in der Darstellung, hoch in den Wolken, stellt - wie bereits erwähnt - den Tempel Salomos dar, ein Spiegel der Schöpfung Gottes auf Erden. Es ist bekannt, daß van Campen sich stark für diesen mythischen Tempel interessierte und daß er zusammen mit Constantijn Huygens ein Buch des spanischen Jesuiten Villalpando über seine Rekonstruktion studierte. [42] Villalpando war davon überzeugt, daß der Tempel nach den Regeln der klassischen Archiktektur erbaut war. Er kannte diese aus einem aus dem ersten Jahrhundert nach Christus stammenden Traktat Vitruvs, "De Architecturae Libri Decem". Diese klassische Architektur erachtete er als vollkommen, weil die Schönheit der rechen- und maßkundigen Proportionen klassischer Tempel den göttlichen Maßen verwandt sein mußten, aus denen Himmel und Erde vom Schöpfer kreiert waren. Sollte es dann für van Campen nicht ideal sein, das Rathaus nach denselben göttlichen Regeln zu bauen, wodurch dieses Gebäude, dem Tempel Salomos gleich, das Göttliche auf Erden repräsentieren und als Sitz der "Guten Macht" und dadurch als Mittelpunkt einer friedliebenden, harmonischen Gemeinschaft fungieren würde? [43] Dafür mußten die Regeln natürlich erst noch erforscht werden, was damals für die höchste Form der Wissenschaft gehalten wurde. Der Ausgangspunkt der Forscher war der menschliche Körper, in Nachfolge der Architekturlehre Vitruvs: "[...] daß von Gott nichts mit größerer Symmetrie unter allen geschaffenen Dingen gemacht worden ist als der Mensch, den er nach seinem Ebenbilde geschaffen hat, das heißt, eine wahrhafte Proportion, eine wahrhafte Harmonie, eine wahre Ordnung und wahre Kraft und die wahrhaftesten und vollkommensten Maße und Gleichmäßigkeit oder Symmetrie aller Dinge." [44]
Die Nordwand des Oranje-Saals beinhaltet mit anderen Worten deutliche Hinweise auf Ideen, die van Campen während seines Entwurfsprozesses nicht allein für den Oranje-Saal selbst, sondern auch für das Amsterdamer Rathaus beeinflußt haben müssen.
III. Das Amsterdamer Rathaus als Monument für den Frieden
Im Inneren des Rathauses steht die Widerspiegelung von Gottes Schöpfung im Mittelpunkt, mit allen Sternen und Planeten, den Tierkreiszeichen, den vier Erdteilen und den vier Weltmeeren, den vier Elementen, den Jahreszeiten sowie Tag und Nacht (Abb. 6). [47] Der Grundriß des Gebäudes ist an beiden Seiten der Ost-West-Achse identisch und somit symmetrisch. Vondel schrieb 1655 in seinem Lobgesang auf das Gebäude: "Es hat seinen Leib, seine Arme, Füße, Kopf und Schultern, jedes in ordentlichster Art. Es hat seine Eingeweide, jedes Glied, jedes Eingeweide sein Amt, Gebrauch und Stände." [48] Hierdurch wird deutlich, daß in Nachfolge von Vitruv, Ripa und Villalpando für den Entwurf des Rathauses von den menschlichen Maßen und Proportionen ausgegangen wurde. Außer in abstraktem Sinn ist der Friede auch eher in wörtlichem Sinne auf und in dem Gebäude zu finden. Eine Skulptur des Friedens, die von Artus Quellinus 1650 modelliert wurde, dominiert schon seit 350 Jahren die Fassade des Rathauses (Abb. 7). Sie bezieht sich natürlich auf das Gründungsjahr 1648, ist aber zugleich ein Verweis auf das göttliche Gebäude, den Friedenstempel. Die Skulptur ist eine von zwei mal drei Bronzeskulpturen, die auf den Tympanons in ähnlicher Weise aufgestellt sind, wie es die Römer und später Renaissance-Architekten zu tun pflegten. Der Friede wird von Skulpturen flankiert, die die vier Kardinal- oder Haupttugenden darstellen: Vorsicht (Prudentia) und Gerechtigkeit (Justitia) an der Vorderseite des Gebäudes, Mäßigkeit (Temperantia) und Wachsamkeit (Vigilantia) an der Rückseite. [49] Der Frieden trägt zwei Friedenssymbole in den Händen, den Olivenzweig und den Merkurstab, beides Symbole, die auch in vielfältiger Weise im Skulpturenschmuck im Inneren des Gebäude wiederkehren. Der Überfluß, der für Amsterdam eine Folge des Friedens war, ist zu Füßen der Skulptur in Form eines Füllhorns zu finden, wie wir es bereits im Gewölbe des Oranje-Saals gesehen haben.
Oben auf dem Tympanon der Rückseite des Gebäudes steht Atlas (Abb. 8), der Träger des Himmelsgewölbes mit allen Sternen, Sternbildern und Planeten. Ein Spiegel des Universums, der auch im Inneren des Gebäudes seinen Platz gefunden hat. [50] Zusammen mit der Skulptur des Friedens an der Vorderseite bildet er eine Anspielung auf den universellen Frieden. Der Skulpturenschmuck in den Giebelfeldern unter Pax und Atlas gibt eine weitere Ergänzung dieses Themas. Der universelle Friede war neben den vier Tugenden eine Voraussetzung für die Wohlfahrt. Unter dem Frieden im Zentrum des zwanzig Meter langen Tympanons sitzt die Amsterdamer Stedemaagd. Sie trägt eine Krone und hält einen Friedensstab in ihren Händen. Zwei Löwen liegen ihr zu Füßen. Links steht der Meergott Neptun mit seinem Dreizack. Tritonen auf Seepferden blasen auf Muscheln. Nereiden huldigen der Stadtjungfrau mit Olivenkränzen (Abb. 9 und 10). Das Relief verweist auf die Weltmeere, die die Stedemaagd ehren: Schließlich war Amsterdam durch den Überseehandel reich geworden. Unter Atlas auf der Rückseite des Gebäudes findet sich auch eine Stedemaagd, die hier aber von den vier Erdteilen Europa, Asien, Afrika und Amerika geehrt wird. Zusammen mit den vier Weltmeeren stellt er die ganze geordnete Welt dar, als deren Mittelpunkt sich Amsterdam nach dem Friedensschluß betrachtete.
IV.
"Een ieder maakt zich door zijne kunst vermaard. De Bouw-en Beeldhouwkunst aan haar Penseel gepaard, Die schijnen onderling van liefde nu te blaken. Men kan 'n staat, 'n rijk door kunst onsterflijk maken, Wanneer men door zijn kunst zo tot de sterren gaat! Wat wonderwerk schijnt daar ten hemel op te rijzen, Dat zich vertoont gelijk een koninklijk paleis? De zonne zelf en kan in al zijn ommereis De weergâ met haar glans op aarde niet bestralen! Dat is het Raadhuis van de wijdberoemde Raad [...] Wiens lof gestadig nu de aardkloot ommegaat. Geen wonder zal de prijs van zulk een praalstuk halen: Haar marmeren wand en wijkt geen koninklijke zalen, Nu zij de wereld toont een pronkstuk van haar tijd, Dat wordt op 't sierelijkst met staatsie ingewijd, Niet door 't beraden van een oorlogskans te wagen Noch met triomfen van bebloede nederlagen, Maar door een heilig vuur, bewierookt door de vreê!" [51] |
ANMERKUNGEN | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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